Der Bagger mit der Abrissbirne vor deinem Haus – das ist zweifellos eine äußerst negative Ausprägung der Baustellenmetapher. Altes abzureißen macht aber auch für neues Platz. So beginnt für Arthur Dent eine Reise durch Hyperraum und Universum. Nicht nur das Haus, sondern der gesamte Planet Erde muss einer intergalaktischen Expressroute weichen, ein kunstvolle Vergrößerung, die Generationen von Lesern fasziniert hat.
Radikaler Nonsens ist reine Utopie, zumal wenn er sich in einer solchen spielerischen Vollkommenheit wie bei Douglas Adams ausprägen konnte. Die Verschiebung irdischer Problemlagen ins Weltall ist dabei eben nicht nur böse Satire, die Missstände anprangert oder einem Zynismus das Wort redet.
Im ironischen Spiel schafft Adams einen Hyperraum der geistigen Befreiung. Er bietet darin artistische Lösungen an und lässt die Dinge im Licht der Fantasie gleißen: das berühmte Handtuch als wichtigste Ausrüstung des intergalaktisch Reisenden, der Unwahrscheinlichkeitsdrive von Raumschiffen, der Babelfisch im Ohr der Kommunikatoren oder die Rockband im Orbit, das alles ist uns bekannt und doch frei erfunden.
Von Adams kann man lernen, wie man Vogonen und allen ihren Pendants im Universum begegnen sollte: subversiv fantasierend!
Douglas Adams
Per Anhalter durch die Galaxis
Heyne Taschenbuch
http://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_Adams
« Erbschaft dieser Zeit – Der Twittertest »
Gratuliere, der Blog gefällt mir gut! Scheint ganz neu zu sein! Interessante Beiträge: Ich werde öfter mal vorbeischauen. Ich bin außerdem Fan von Douglas Adams. Und deiner Meinung, wenn du schreibst, dass es zu viele Vogonen und zu wenig Fantasie gibt.
So long, Paul
Comment: paul – 03. Oktober 2009 @ 02:13
Danke für die Rückmeldung! Freut mich, dass dir die Beiträge gefallen. Richtig! Das Ganze ist erst Ende September online gegangen. Mich würde interessieren, was deine Lieblingsepisode aus Per Anhalter durch die Galaxis ist?
Gruß
urb
Comment: urb – 03. Oktober 2009 @ 02:29
Hi, mir gefällt die Idee am besten, dass die Erde ein von einer außerirdischen Spezies konstruierter biologischer Supercomputer ist, der die Große Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ beantworten soll – ein im wahrsten Sinne des Wortes universaler Verfremdungseffekt!
P.
Comment: paul – 05. Oktober 2009 @ 00:00
Mit 42 ist ja wohl alles gesagt. Oder kommt Ihr damit nicht weiter?
Gruß Mario
Comment: wil – 12. Oktober 2009 @ 12:32
Hi Mario, doch, wir kommen weiter: Die Bedeutung der Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ kann prinzipiell mit allem möglichen beantwortet werden, nur die Interpretation bräuchte im Grunde mehr Raum als das „Leben, das Unversum und der ganze Rest“ selbst. Das erinnert mich im Übrigen an eine Erzählung von Umberto Eco, in der eine Karte des Reiches im Maßstab 1:1 angefertigt werden soll. Gruß urb
Comment: urb – 12. Oktober 2009 @ 13:05
[…] die Hyperbaustelle schließen helfen. Utopie ist etwas, das noch nicht ist und mit dem man sich fantasievoll beschäftigen muss, damit Visionen nicht schon vor ihrem Entstehen von der sogenannten Realität […]
Pingback: Hyperbaustelle » Utopie im Oktober | Utopie-Blog – 02. November 2009 @ 07:16
Hallo Urb, wo ist denn der Artikel zur „Universalpoesie“ hin? Den hätt ich gerne gelesen!
Comment: Claudia – 05. November 2009 @ 22:02
@Claudia: Der Artikel kommt noch. Hatte ich ein bisschen vorschnell rausgehauen. Gruß urb
Comment: urb – 05. November 2009 @ 22:31
[…] sehen. Es zeigt die unbürgerliche Lösung eines bürgerlichen Ereignisses. Die subversive Blödelei ist wahrscheinlich die einzig angemessene Antwort auf ein durch und durch faules Staatswesen, das […]
Pingback: Hyperbaustelle » DSDS-Steuersünder-Gala | Utopie-Blog – 26. Februar 2010 @ 11:13