Hyperbaustelle

Februar-Kehraus

Sonntag, 28. Februar 2010 von urb

Scheiden tut weh – statt des Winters hätte die Hyperbaustelle in der verückten Jahreszeit gerne die FDP samt ihres Steuersünderklientels hinausgekehrt. Die karnevalesken Einlassungen sollten dabei keineswegs systemstabilisiernd wirken, sondern als durchaus gesellschaftsverändernd verstanden werden. So sorgte der Maskenbruch des Kabarettisten Christian Springer alias Fonsi erst am Aschermittwoch für Furore. Das hatte utopischen Drive: »Ich habe keine Lust mehr, Herr Westerwelle, über Sie Späße zu machen …«

Fonsi beim Aschermittwoch der Kabarettisten 2010

Das Beste am Karneval: Aschermittwoch und Maskenbruch: Christian Springer am Aschermittwoch der Kabarettisten 2010.

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Entrückung

Mittwoch, 24. Februar 2010 von urb

Entrückungen sind Augenblicksutopien, Almosen inmitten der Entfremdung, Tagträume der Ausgebeuteten, Trancezustände im Ungesunden. Wenn sie den Blickwechsel von Mann und Frau betreffen, bekommen sie einen schicksalhaften Überbau. Ist es die Liebe, die uns öffnet, stark macht und Hindernisse überwinden hilft? Eine sehenswerte hyperreale Fantasie der kanadischen Produktionsgesellschaft Spy Films zu diesem Thema: Nuit Blanche.

Nuit Blanche from Spy Films on Vimeo.

Im Nexus mit Philip K. Dick

Montag, 22. Februar 2010 von urb

Nexus – woher kennt man das? SciFi-Fans werden nicht lange überlegen müssen: eine Art spirituelle Matrix im gleichnamigen Star Trek-Film mit Jean-Luc Picard und James D. Kirk. Und die Androiden-Generation Nexus-6 aus Philip K. Dicks Erzählung »Do Androids Dream of Electric Sheep?«  – vielen besser aus der Verfilmung »Blade Runner« bekannt. Technikfreaks werden sofort an das Google-Smartphone Nexus One denken. Gegen das klagt Dicks Rechteverwertungsfirma jetzt.

Rutger Hauer spielt einen der Nexus-Replikanten in Blade Runner.

Mehr als ein Telefon - Rutger Hauer spielt einen der Nexus-Replikanten in Blade Runner.

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2110 – Viren, Wörter und Gefühle

Samstag, 20. Februar 2010 von nov

nov, 20. Feb. 2110

Seit Bio- und Digitalneuronen direkt ineinander übergehen, sind Computerviren auch auf den menschlichen Organismus übertragbar. Im vergangenen Jahr habe ich mir eine Paraglosstrojaner eingefangen, der meine Lexik umstrukturierte. Ich verwendete nur noch Wörter mit weniger als fünf Buchstaben richtig. Bei allen anderen kam es zu peinlichen Verschiebungen: Bei jeder Begrüßung verabschiedete ich mich, Respektspersonen begegnete ich mit Schimpfwörtern und für meine eigene Person hatte ich ständig andere Namen: Gefräßiger Plapperkäfer von Traal, Babelfisch, Eccentrica Gallumbits, Oberbrülloffizier oder Ähnliches …

Nach einer Formatierung meines Sprachzentrums war dann alles wieder in Ordnung – aber was sage ich, seitdem habe ich das Gefühl, ich sehe mir beim Denken zu. Das Vokubular, das ich zu meiner täglichen Arbeit brauche, flutscht nur so. Aber waren da früher nicht noch Worte, die mir innerlich näher standen …

To be continued …

Alle Tagebucheinträge von nov aus dem 22. Jahrhundert

Auf Wiedersehen, Herr Westerwelle

Donnerstag, 18. Februar 2010 von urb

Fonsi unterbricht Rede und Rolle beim Aschermittwoch der Kabarettisten, wirft seinen Hut und seine Jacke hin und spricht als Christian Springer zu Guido Westerwelle, der ihm allen Spaß am Derblecken von anderen Politikern genommen hat. Dank Lorenzo gibt es das Video jetzt auf Youtube und hier eingebunden:

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Toy-Story

Montag, 15. Februar 2010 von urb

In der Erinnerung sind unsere kindlichen Spielwelten utopische Landstriche, in denen Wünsche Gestalt annahmen. Aber Spielzeug ist Erziehungswerkzeug, Vehikel pädagogischer Indoktrination. Das ist mir seit unserem heutigen Besuch im Spielzeugmuseum überdeutlich geworden.

Flexible kleine und überall instrumentalisierbare Männchen - was will uns dieses Spielzeug wohl sagen?

Flexible, kleine und überall instrumentalisierbare Männchen - was will uns dieses Spielzeug wohl sagen?

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DSDS-Steuersünder-Gala

Sonntag, 14. Februar 2010 von urb

Sorry, aber ich kannte sie noch nicht, die Rob Vegas-Show, und ich kann ihrem zuckersüßen Zynismus nicht widerstehen. Der aus Oerlinghausen bei Bielefeld stammende Robert Michel hat sich bei Twitter ein halbes Jahr lang erfolgreich als Harald Schmidt ausgegeben und nahm bei Maybrit Illner Angela Merkel ein Steuerversprechen ab. Und jetzt das:

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2110 – Für den Körper lernen wir

Freitag, 12. Februar 2010 von nov

nov, 12. Feb. 2110

Ich habe gerade sehr über eine kortikale Einspielung gelacht, die die primitive Lernweise unserer Vorfahren betrifft: „Blended Learning“ – die sinnvolle Verknüpfung von Präsenzunterricht und E-Learning-Elementen. Heute führen wir uns Informationen direkt neuronal zu und betreuen uns gegenseitig, diese Infofluten zu verkraften. Ja, es kommt niemand mehr in die Gelegenheit, das komplett anwenden zu können, was seine Neuronen für ihn gespeichert haben und in einer Neokortex-umspannenden Bewusstseinswolke omnipräsent halten. Deshalb begeben wir uns einmal in der Woche in die Schule, um unseren Körper wieder an unseren sich ständig verändernden und explodierenden Geist zu gewöhnen. Nicht für die Neuronen, sondern für den Körper lernen wir, sagen wir uns vor, während wir komplizierte Bewegungsabläufe trainieren und uns des Glückes erfreuen, dem uns die Hormonausschüttungen unserer Muskeln teilhaftig werden lassen … Die Schule ist ein Wissenseindämmungs-apparat geworden – oder war sie das nicht schon immer?

To be continued …

Alle Tagebucheinträge von nov aus dem 22. Jahrhundert

Keine-Zeit-zu-verlieren-org

Dienstag, 09. Februar 2010 von urb

Keine Zeit ist zu verlieren, wenn bis zum Jahr 2015 Weltarmut und auf sie zurückzuführende Missstände halbiert werden sollen. Die Kampagne NoTimeLeft erinnert mit 8 Kurzfilmen von 8 namhaften Regisseurinnen und Regisseuren daran, dass noch viel auf den Weg zu bringen ist, wenn die Millenniumsentwicklungsziele auch nur annähernd erreicht werden sollen.

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Intelligenz-Netzwerk

Montag, 08. Februar 2010 von urb

Von einem solchen Netzwerk kann jeder nur träumen, oder? Und das, obwohl die verschiedenen Querelen hinlänglich bekannt sein dürften. Nina ist auf dieses Bild gestoßen. Wir fragen uns: Was führte die französische Intelligenzia auf diesem Bild zusammen? Bitte um Aufklärung per Kommentar. Danke.

Intelligentzia

En haut, de gauche à droite: Jacques Lacan, Cecile Eluard, Pierre Reverdy, Louise Leiris, Pablo Picasso, Fanie de Campan, Valentine Hugo, Simone de Beauvoir, Brassaï. En bas: Jean-Paul Sartre, Albert Camus, Michel Leiris, Jean Abier; Foto: Brassaï

Paul hat das Geheimnis gelüftet: Lest den Kommentar Nr. 2.

Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace

Sonntag, 07. Februar 2010 von urb

Am 8. Februar 1996 veröffentlichte John Perry Barlow die »Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace«. Er wandte sich vor allem an die amerikanische Regierung und kritisierte den „Telecommunication Act“, da dieser die Freiheit des Cyberspace bedrohe. Die Hyperbaustelle möchte an diesen Jahrestag in einem Auszug erinnern.

Bei Wikiopole wird die Blogosphäre und ihre Vernetzung visualisiert - die deutsch in dieser Grafik. Die Farben stehen für inhaltliche Kategorien von Kultur (orange) über Politik (weiß) bis kreativ (pink).

Ein geistiges Netz: Bei Wikiopole wird die Blogosphäre und ihre Vernetzung visualisiert - die deutsche in dieser Grafik. Die Farben stehen für inhaltliche Kategorien von Kultur (orange) über Politik (weiß) bis kreativ (pink). Quelle: http://labs.wikio.net/wikiopole/de/

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2110 – Ewig so weiterfahren …

Freitag, 05. Februar 2010 von nov

nov, 5. Feb. 2110

Einmal in Gang gesetzt, ewig in Bewegung – das Perpetuum mobile ist seit dem 8. Jahrhundert ein Wunschtraum der Menschheit und ist nach dem Energieerhaltungssatz ein Ding der Unmöglichkeit. Bei der Fortbewegung ist es entscheidend, wie nah man diesem zuerst von indischen Astronomen beschriebenen Idealzustand kommt. Die einem Fortbewegungsmittel zuzuführende Energie geht gegen Null, wenn man die von ihm erzeugte Energie im höchsten Grad für den Antrieb nutzen kann. Gestern bin ich mit einem unserer Beweger über Land gefahren. Dazu brauchte ich nur einen geladenen Akku einzustecken, der vor allem für den Start und seltene Impulsgebungen nötig ist. Ansonsten gewinnen unsere Selbstbeweger alle Energie aus sich selbst: die kinetische Energie der Bewegung, die Wärme aus den Bremsungen, Auftreffen und Widerstand der Luft, die Abluft der Insassen … »Ich könnte ewig so weiterfahren« war vor hundert Jahren eine Stimmung – heute ist eine mehrfache Erdumrundung möglich, solange würde das verbaute Material nicht ermüden …

To be continued …

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