Der Vortrag wurde 27.01.1965 an der Freien Universität Berlin während der Berliner Universitätstage gehalten. Bloch wagt den Blick aufs Ganze. Er entwickelt das reale Paradox von Zukunft in der Vergangenheit. Dabei betritt er ein weites Feld: vom Nichthaben über die Finessen, die auf Abschaffung des Mangels zielen, bis hin zum Reflektieren, Sehnen und ausmalenden Hoffen auf das Bessere.
Blochs Thema ist der über sich hinaus denkende Mensch. Dieser besitzt »ein Gehirn, das sich sehen lassen kann«, die Gabe zu Planung und Vorsorge. Dieses »Umwege machende Tier« (Simmel) erzeugt einen Zustand dauernder Mutation, die Geschichte heißt, und hat sich den »Umbau des Sterns Erde« vorgenommen. Objektiv gelingt ihm das durch Arbeit, die »Entfesselung der Produktivkräfte«. Das hatte bislang aber kein gutes Ende: Entfremdung greift um sich. Bloch fordert eine Tendenzforschung, die herausfinden kann, in welche Richtung es gehen soll. Diese ist nur in einem dauernden »Oszillieren zwischen Theorie und Praxis« möglich.
Würde mich freuen, eure Meinung zum Podcast per Kommentar zu lesen.
« 2110 – Avantgarde of non-consumption – Realitätenvermittler »
No comments yet.