Hyperbaustelle

2110 – Die Schlange

Montag, 13. September 2010 von nov

nov, 13. September 2110

Bin heute Nacht nach einem aberwitzigen Traum aufgewacht. Ich träumte von einer Schlange, die vor einem Laden stand, eine saubere Ordnung, eine Versuchung, Ordnung hinter menschlichem Handeln wahrzunehmen.

Unsere Aufgabe war es, Schlange zu stehen. Sich widerstandslos einer Ordnung zu überlassen. Die möglicherweise nur ein Reflex war. Zu warten. Unseren Vordermann zu beneiden. Oder zu bedauern. Zu hoffen. Zu zweifeln. Und den Laden langsam zu etwas Überirdischem werden zu lassen.

Was gibt uns Hoffnung, nach dem Eintreten in den Laden auch tatsächlich bedient zu werden? Einen Gegenwert für die gesammelten Rabattmarken zu erhalten? Und wie wird dieser aussehen? Wird die Realität schrecklicher sein, als wir es uns vorstellen können, weil wir bekommen, was wir wünschten? Oder weil wir nichts bekommen? Oder etwas ganz Idiotisches, wie so oft zu Weihnachten.

To be continued …

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Spielkunst im Pionierstil

Donnerstag, 09. September 2010 von urb

Wie schön waren die Pionierzeiten des Computerspiels! Und wie schön ist es, dass manche dieser Spiele dank der Animationskunst von Guillaume Reymond neu „besetzt“ werden konnten. Seine menschlichen Tetrisblöcke durften selbst entscheiden, wo und wie sie sich platzieren. Und Zeit dafür hatten sie auch, von Bild zu Bild, von Sitz zu Sitz.

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Top 10 – August 2010

Dienstag, 07. September 2010 von urb

Statt einer Monatszusammenfassung liefere ich diesmal die Top 10 der Hyperbaustelle, die am meisten abgerufenen Beiträge mit Stand 31. August 2010. Unangefochtener Spitzenreiter, obwohl erst seit Mai im Netz, ist »Die empathische Zivilisation« über das gleichnamige Buch von Jeremy Rifkin.

Jeremy Rifkin

Jeremy Rifkin macht die Milleniumsgeneration zum Hoffungsträger, ihr dramaturgisches Bewusstsein und ihre theatralische Ich-Konstruktion zur Keimzelle der dritten industriellen Revolution.

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Slavoy Zizek und die liberale Utopie

Montag, 06. September 2010 von urb

Mit seinem Buch »Auf verlorenem Posten« liefert der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker ein kritisches Bild des Kapitalismus und der liberalen Utopie, die so freiheitlich und offen daherkommt, aber im Grunde das perfideste Stück Ideologie ist, dem sich die Menschheit bislang untergeordnet hat.

Slavoy Zizek

Der Philosoph und Psychoanalytiker Slavoy Zizek ist ein leidenschaftlicher Kritiker des Kapitalismus.

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2110 – Vom Ende der Geschichte

Donnerstag, 02. September 2010 von nov

nov, 2. September 2110

Manche Menschen leben immer noch in der Annahme, wir befänden uns bereits jenseits des Endes der Geschichte, eine alte US-amerikanische Zwangsvorstellung. Geschichte ist aber kein Organismus, der unabhängig vom Menschen wächst und neben ihm einfach sterben kann. Wir haben gerade erst gelernt, dass wir Geschichte gestalten können, und schon wollen wir sie wieder verabschieden. Als ob wir Angst davor hätten, einen Plan zu haben …

Warum haben wir unserer Epoche keinen Namen mehr gegeben? Oder so viele, dass die Benennung keinen Sinn mehr ergab? Post… Post… Post… Post… Angekommen in einem Nirvana, das scheinbar eine Zeit ohne uns selbst imaginiert. Die Welt, wie sie wäre, wenn es keinen Menschen mehr gäbe, aber ein Subjekt, das diese menschenleere Welt beobachten kann. Die eigene Beerdigung, der man selbst beiwohnt. Die Apokalypse, die man im Restaurant am Ende des Universums genießt – ein spätbürgerlicher Selbstüberschreitungsversuch.

To be continued …

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