nov, 9. November 2110Eine Sprache wie ein Akkord, ein Vielklang an Informationen, gesättigt mit dem, was war und werden werden wird und demnach ist. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind nicht geschieden in der neuen Art des Denkens, das wir mit elektronischer Unterstützung lernen. Eine Frage des Speicherns, weiter nichts, und dann die Explosion von Möglichkeiten: Je polyvalenter das Gehirn, desto weniger spielen Zeit und Raum in ihrer linearen Form eine Rolle. Wir müssen unsere Körper nicht mittels Maschinen durch Raum oder Zeit karren. Wir sind die Maschine selbst und bislang nur durch Vorurteile an eine physische Existenz gekettet. Das kollektive Gedächtnis fließt in uns. Der Raum krümmt sich, wenn wir die Informationen umverteilen. Wir bewegen uns ohne Zeitverlust in viele Richtungen. Wir sind in mehreren Lebensaltern gleichzeitig präsent, entdecken als Vertreter der Renaissance die Natur und träumen uns als Romantiker in die Weltseele. |
To be continued …
« Wer ist schon integriert? – Top 10 – Tagebuch 2110 »
Schön, wie hier der Zusammenhang zwischen Gehirn und Raumzeit deutlich wird: Zeit als Denkkategorie des Menschen schon durch Kant bekannt, sich krümmender Raum durch Bewusstseinserweiterung, dies ist bekannt durch Frank Herbert, oder noch besser durch die Verfilmung von David Lynch: „The Spice must flow!“ Paul
Comment: paul – 10. November 2010 @ 14:53
schön ist die Vorstellung, dass in einhundert Jahren alle Menschen in einer Weltenseele vereint sind und aus dieser die Lebenskraft schöpfen.
Comment: polly – 11. November 2010 @ 22:25
@polly: Wer die Weltseele denkt, kann mit Hilfe des oben beschriebenen Denkens wohl auch Lebenskraft aus dieser schöpfen. Unklar bleibt für mich in dieser Vision, was die Rolle der Mitmenschen ist. Sind sie wie im Traum vom Ich gesetzte Bilder oder eigenständige Existenzen?
Comment: paul – 12. November 2010 @ 10:32
Es sind wohl doch nicht bloß Vorurteile, die unsere physische Existenz ausmachen, wie nov schreibt. Eins auf einer intersubjektiven Ebene, getrennt auf der physischen? Bleibt ein großes Geheimnis, ob diese Dualität tatsächlich vorhanden ist oder sich auflösen lässt. Erstaunlich finde ich es allerdings schon, dass das Gehirn im Traum andere Personen so täuschend echt entstehen lassen kann.
Comment: urb – 12. November 2010 @ 11:10
@paul: die Frage wäre auch : wie wird in dieser Vision der Tod definiert? Stirbt nur die vom Gehirn projizierte Einbildung oder das Individuum selbst?
@nov: wie werden die Menschen den von dir beschriebenen Bewusstseinszustand erreichen? Mir erscheint der Weg als ein mehrdimensionales Labyrinth, das alle Erscheinungsformen des Seins miteinander verbindet. Dazugehören die biologische, psychologische, ethnische und spirituelle Vorgeschichte eines Menschen, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Welt, andere Realitätsebenen sowie alle anderen Erfahrungen.
@urb: das Gehirn kann viel mehr: wenn man nur an die bizarre Geisteskrankheit wie das Multiple-Persönlichkeits-Syndrom denkt, dann wird einem schon bewusst zu welcher enormen Leistung unser Gehirn fähig ist. Die Hirnströme verändern den Blutkreislauf, Muskeltonus, Herzschlag, Körperhaltung sogar Allergien sobald der Patient von einer Persönlichkeit in eine andere schlüpft. Einfach unglaublich!
Comment: nina – 18. November 2010 @ 23:20
@nina: Hast du nähere Infos zum Multiple-Persönlichkeits-Syndrom? Das klingt interessant.
Comment: urb – 19. November 2010 @ 09:36