„Wir täuschen uns, wenn wir meinen, ‚die Leute‘ arbeiten nur, wenn man sie dazu zwingt“, sagte der einstige Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus. Susanne Wiest ist sich sicher, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen gesellschaftlich nötige Tätigkeiten finanziell absichern, vor Lohndumping bewahren und darüber hinaus enorme kreative Potenziale freisetzen würde.
Kann Praxisphilosophie ein alternatives Zukunftskonzept liefern? Horst Müller zeigt, wo die Hebel für eine Transformation der Gesellschaft angesetzt werden können und welche Rolle Sozialwirtschaft und Sozialstaatlichkeit dabei spielen.
Wir arbeiten, um zu leben: Ökonomie sollte für die Menschen gemacht sein; Foto: Domnik
Philosophie sollte Praxisbezug besitzen und bloße Kritik überschreiten. Horst Müller widmet sich seit vielen Jahren einer utopischen Ausrichtung der politischen Ökonomie, um zu zeigen, wie eine Systemalternative zum Kapitalismus ausschauen könnte.
Wir arbeiten, um zu leben: Ökonomie sollte für die Menschen gemacht sein; Foto: Domnik
Nachhaltigkeit ist schon längst zum Marketingargument geworden. Die Suchmaschine Ecosia spricht Nutzer gezielt über die Mithilfe bei der Rettung des Regenwalds an. Jana Kroll ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und äußert sich auf der Hyperbaustelle zu persönlichen Motiven, Zielen und Utopien im Zusammenhang mit nachhaltigen Geschäftsideen.
Dass Marcel Reich-Ranicki seine Verisse manchmal nur mit unsäglicher Langeweile begründete, ärgert Jan Süselbeck nicht. Er ist Chefredakteur des Rezensionsforums literaturkritik.de. Seiner Meinung nach muss Literaturkritik ohne Rücksicht auf Verluste und auch auf die Gefahr hin, sich mit seinem Urteil angreifbar zu machen, vorgetragen werden. Ein Gespräch über die Rollen von Literatur und Kritik heute.
Keinen Affront scheuen – das ist das Metier von Reich-Ranicki.
Brunnen für Afrika und neueste Kommunikationstechnik – wie geht das zusammen? 2aid.org lautet die Antwort, ein im Juli vergangenen Jahres gegründetes Charity-Portal, das sich der effizienten und nachhaltigen Hilfe im Kampf gegen extreme Armut verschrieben hat und dabei auf den utopischen Geist des Web 2.0 baut. Die Mitarbeiterin Petra Borrmann erklärt auf der Hyperbaustelle, wo 2aid.org gerade den visionären Hebel ansetzt.
In der Region Nakaseke (Uganda) steht zurzeit nur ein einziger Brunnen für fast 4.000 Menschen zur Verfügung; Foto: 2aid.org
Raul Zelik, Autor des Gesprächsbuchs »Die Vermessung der Utopie. Über Mythen des Kapitalismus und die kommende Gesellschaft«, spricht auf der Hyperbaustelle über die Notwendigkeit von Utopie, die sich als Kritik an den existierenden Verhältnissen entwickelt. Dabei handelt es sich um einen ergebnisoffenen Prozess, der für die Menschen da ist und von ihnen gestaltet werden muss – nicht umgekehrt.
Mitteilungsbedürfnis und Fähigkeiten von Web 2.0-Aktiven werden intensiver kommerziell genutzt, als mancher vielleicht vermutet. Der Chemnitzer Soziologe Christian Papsdorf hat über dieses Crowdsourcing genannte Phänomen ein Buch geschrieben und erklärt, »wie Surfen zu Arbeit wird«. Enthaltsamkeit scheint hier die utopische Spur zu sein, der die User in Zukunft folgen sollten.