»Ich bin immer auf dem Teppich geblieben. Doch mein Teppich, der kann fliegen.« Keiner könnte es besser formulieren als Rainald Grebe: das überraschende Verhältnis von Realitätsbewusstsein und abgespacten Einfällen. Er zeigt, was es heißt, ein Liebeslied zu sein, das der ganzen Welt gefällt und als Pürree zur Welt kam. Massenkompatible Kassengestelle auf fliegendem Teppich haben wir einfach viel zu wenig.
Vor der Bundestagswahl 2009 – wir überlegen uns, wie wir wählen müssen, um Schwarz-Gelb oder Schlimmeres zu verhindern. Statt einfach zu tun, wovon wir überzeugt sind. Unsere Strategien bauen mit am großen Entfremdungszusammenhang, den wir als unsere Wirklichkeit bejammern.
Twittern, heißt am Puls der Zeit sein. Und der schlägt nicht einmal mehr fragmentarisch, sondern mikrotisch. Sprachfetzen schäumen dort zu einer ungeheuren Verbalwelle auf, die auch mit Suchwörtern kaum zu dämmen ist. Eine gewisse Poesie ist dem Ganzen jedenfalls nicht abzusprechen. Aber wie verhält es sich mit »Utopie«?
Dass das Leben einer Baustelle gleicht, ist ein ambivalenter Gemeinplatz. Dass Douglas Adams‘ Per Anhalter durch die Galaxis in seiner programmatischen Bedeutung für einen Utopisten nicht zu unterschätzen ist, mag jedem sofort einleuchten, der plötzlich einem Vogonen gegenübersteht.
Die Erdflüchtlinge wurden von den Vogonen gefangengenommen.
Das gleichnamige Buch des Philosophen Ernst Bloch ist ein Abgesang auf die bürgerliche Weltordnung der Weimarer Republik. Im Zusammenbruch ist immer auch das »Neue« enthalten, das Blochs Meinung nach »besonders vertrackt« daherkommt. Aber das Neue kann auch im es Hemmenden gesehen werden, wie die Bundestagswahl zu vermuten nahelegt.
Du kennst den Moment, wo du davon überzeugt bist, dass eine Gitarre zu dir spricht? Das lösen nur wenige Jazzgitarristen bei mir aus, allen voran John Scofield, dessen Grooves mitreißen und dessen Läufe abheben lassen. Sein musikalisches Werk ist ein Dialog mit vielen Musikern und Musikstilen.
Die Bedeutung der Neurowissenschaften steigt, das Hirn versucht, in sich selbst zu blicken. Dabei lernen hoffentlich auch die Naturwissenschaften das „Ich-Sagen“.
Mechanischer Kopf von Raoul Hausmann, 1919, Foto: urb
Utopisten gibt es auf Utopia. Nicht in, wohlgemerkt, denn es handelt sich um eine auf Internet-Plattform für strategischen Konsum. Wer sich für die Community registriert ist Utopist. Blogosphäre und Magazin von Utopia.de bieten eine Vielfalt an Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Und Sandra Maischberger ist Kuratoriumsmitglied der Utopia-Stiftung.
Jubiläum: Zum Goethe-Jahr 1999 sah ich mich veranlasst, einen Hypertext zu programmieren, der die Produktivität der Verständigung von Goethe und Schiller zum Thema hatte. Die beiden Lichtgestalten bewältigten 1799 in ihrem weltbekannten Briefwechsel fast jedes ästhetische, kulturelle und pathologische Problem.
Was Geschichte ist, wie sie sich in scheinbar alltäglichen Situationen bemerkbar macht und wie sie von Erzählungen getragen ist, das wird in Robert Menasses Buch Ich kann jeder sagen. Erzählungen vom Ende der Nachkriegsordnung augenfällig.
Die amerikanische Brille - eine Erzählung aus Ich kann jeder sagen
Mit meiner Tochter zu spielen, gibt mir vieles aus meiner eigenen Kindheit zurück. Aber in anderen Situationen wird klar, welche Konsequenzen eine Eltern-Handlung haben kann. Am Kind wird das Denken offener und verantwortungsbewusster zugleich.