Das ist keine politische Frage. Keine psychologische. Sondern eine Kapazitätsfrage. Über Dinge nachzudenken, kann sehr anstrengend sein, wenn man aus verschiedenen Gründen täglich gefordert ist. Durch Arbeiten. Verwalten. Erziehen. Betreuen. Bewegen. Erholen. Kommunizieren. Konsumieren. Wo bleibt dabei das Bloggen?
Steht der Kanal? Moderne Kommunikationsmittel haben ihre Tücken. Foto: urb
Hier ein Fundstückchen, da eins – im Netz sind fleißige Sammler unterwegs. Ihre elektronischen Briefmarkenalben sind hübsch anzuschauen, durchaus geistreich und mit seltenen Stücken veredelt. Aber allzu oft täuscht das bunte Spektrum kosmetisch über die Tatsache hinweg, dass es an Aussagen mangelt und das Netz sich an zahlreichen Stellen einfach reproduziert. So kann man unter der Make-up-Schicht der Aktualität alles oder nichts in der Netzkultur finden – oft auch leider letzteres.
Frank Westphal, der Macher des News-Aggregators Rivva, möchte den anschwellenden Informationsfluss im Web durch eine Frank-Schirrmacher-Maschine bändigen, die umso besser wird, je länger man sie benutzt.
Die Blogrolle der Hyperbaustelle ist zum neuen Jahr online gegangen. Wir haben eine gute Mischung aus Magazinen, Blogs und sonstigen Netz-Dependancen hineingefüllt. Utopie steht natürlich im Zentrum, aber auch zukunftsweisende Web- und Medienkultur sind wichtige Aspekte.
Mitmach-Internet, prima, klingt wie Kindergeburtstag und quillt über von Profilneurosen, Selbstgerechtigkeit und den Strategien beides zu kaschieren. Dazu fehlen mir Zeit und Sendungsbewusstsein. Ich muss nicht zu meinem eigenen Retweet werden, um zu wissen, dass ich noch lebe. Obwohl? Manchmal hilft es doch, sich selbst zu kommentieren!
Selbstkommentare bestärken! Die von anderen noch mehr!
Gerade noch habe ich die Aktion »Ein ♥ für Blogs« mitbekommen und möchte nicht passen. Das sind meine fünf Blogs, auf die ich mich hier und jetzt festlegen kann: ein Digital Diary samt Webwriting-Magazin, philosophische Schnipsel, eine Riesenmaschine, ein Rebellenmarkt und – ganz programmatisch – ein Gute-Nachrichten-Reporter mit TV.
Am Freitag, 16.10.09, veröffentlichen alle, die darauf Lust haben, einen Beitrag mit dem Titel “Ein ♥ für Blogs”, in dem sie ihre lesenswerten deutschsprachigen Blogs vorstellen. So soll die Vernetzung wieder intensiviert werden.
Twittern, heißt am Puls der Zeit sein. Und der schlägt nicht einmal mehr fragmentarisch, sondern mikrotisch. Sprachfetzen schäumen dort zu einer ungeheuren Verbalwelle auf, die auch mit Suchwörtern kaum zu dämmen ist. Eine gewisse Poesie ist dem Ganzen jedenfalls nicht abzusprechen. Aber wie verhält es sich mit »Utopie«?
Utopisten gibt es auf Utopia. Nicht in, wohlgemerkt, denn es handelt sich um eine auf Internet-Plattform für strategischen Konsum. Wer sich für die Community registriert ist Utopist. Blogosphäre und Magazin von Utopia.de bieten eine Vielfalt an Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Und Sandra Maischberger ist Kuratoriumsmitglied der Utopia-Stiftung.