Das Karriereratgeber-Geschwafel ist kaum mehr zu ertragen. Das Geschäft mit den Minderwertigkeitskomplexen der Mehrheit wird ganz nach dem Motto betrieben: Verleugne und verlerne dich und dann sei, wie du bist. Genau so sieht Entfremdung aus, die mir wesentlich mehr Angst macht als Überfremdung!
Eine Karriere sollte nicht so verlaufen - gefunden bei klemmbrett.net.
Mit seinem Buch »Auf verlorenem Posten« liefert der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker ein kritisches Bild des Kapitalismus und der liberalen Utopie, die so freiheitlich und offen daherkommt, aber im Grunde das perfideste Stück Ideologie ist, dem sich die Menschheit bislang untergeordnet hat.
Der Philosoph und Psychoanalytiker Slavoy Zizek ist ein leidenschaftlicher Kritiker des Kapitalismus.
Der Tod der Utopien hat uns den Tatsachenmenschen in die Hände gespielt. So meldet sich der Philosoph Oskar Negt mit einem aufklärerischen Bekenntnis zu Wort. Auf Spiegel online betont er die Wichtigkeit des fortwährenden Lernens von Demokratie und hat große Resonanz im Netz. Aber was kann Aufklärung noch ausrichten, wenn sie nicht handeln darf?
Oskar Negt, deutscher Sozialphilosoph, führender Denker der Kritischen Theorie und einige Zeit auch Berater von Kanzlerkandidat Schröder; Foto von www.litera-hannover.de
In Deutschland kommt der französische Philosoph Alain Badiou, wie seiner Zeit der Dekonstruktivismus, verspätet zur Wirkung. Er geht frei mit Denktraditionen um, hält am Projekt des neuen Menschen fest und erkennt das Politische als etwas, das in der Politik nicht mehr vertreten ist. Für ihn ist Kommunikation ohne progressive Leidenschaft und Zug zur Handlung ein Instrument für die Zementierung von Missständen.
Was sich Schwarz-Gelb derzeit leistet, lässt utopisches Gedankengut nur mittels komplizierter dialektischer Operationen bewahren. Die Verabschiedung des Sozialstaats bringt einen stattdessen dem Amoklauf ein wesentliches Stück näher. Aber Moment mal: Wir sind doch das Volk, oder nicht?
Michael Douglas in Falling down - ein Amoklauf der Filmgeschichte, der schockiert, aber leider auch irgendwie nachvollziehbar ist.
Werte sind immer mit anderen Menschen verbunden. Es gibt sie nicht abgelöst davon. Alles gehört uns gemeinsam. Wir kommunizieren immer offen, weil es nichts gibt, was wir zurückhalten müssten. Wir bezahlen mit unserer Zeit, mit unseren Wissen und unseren Fertigkeiten, und wie die Menschen aller Zeitalter, am Ende mit dem Leben. In den Märchen fürchten unsere Kinder vor allem die finstere Figur des Börsenmaklers, obwohl sie sein hauptsächlich gebrauchtes Wort nicht verstehen: kaufen.
Wozu gab es früher eine Branche, die mit einem abstrakten Zahlungsmittel handelte? Und nicht nur das: Ihre im Grunde völlig überflüssigen Agenten machten die Ströme dieser Fetische zum eigentlichen Inhalt und lösten sie immer weiter vom Menschen und seinen Bedürfnissen ab. Warum gab es in diesem System vor allem negative Werte? Wieso verursachten Menschen sogenannte Schulden, sobald sie nur existierten? Warum rentierte man sich einfach nicht, ebensowenig sinnvolle Arbeiten? Was heißt, Zocken war Herrschaftswissen?
Raul Zelik, Autor des Gesprächsbuchs »Die Vermessung der Utopie. Über Mythen des Kapitalismus und die kommende Gesellschaft«, spricht auf der Hyperbaustelle über die Notwendigkeit von Utopie, die sich als Kritik an den existierenden Verhältnissen entwickelt. Dabei handelt es sich um einen ergebnisoffenen Prozess, der für die Menschen da ist und von ihnen gestaltet werden muss – nicht umgekehrt.
Where is our money? – I don’t know … Michael Moore auf der Recherche nach den Regeln einer Welt, die von der 5. Macht beherrscht wird: der globalen Finanzwirtschaft. Der Film »Capitalism – A Love Story« kommt ab 12. November in die deutschen Kinos.
Eine Tragödie mit Tragweite zur Entspannung zwischendurch: Funny van Dannen will den Kapitalismus lieben, aber es gelingt ihm einfach nicht. Soziale Kälte und Neanderthaler hin oder her: Glücklicherweise habe ich Karten geschenkt bekommen, um das Multitalent zu Wort und Gitarre auch noch sehen zu können.