Der Berliner Literaturwissenschaftler und Philosoph Joseph Vogl fasst zusammen, was längst allen klar sein sollte: Sein neues Buch »Das Gespenst des Kapitals« verweist auf die Irrationalität der kapitalistischen Ökonomie.
Michael Haneke schafft in seinen Filmen konsequente Antiutopien: Er zeigt, wie es eigentlich nicht sein dürfte. Warum haben seine beängstigenden Negativbilder trotzdem eine positive Wirkung? Weil der Zuschauer nicht dramatisch überrumpelt, sondern einbezogen wird, entsteht das Gefühl, dass Missstände zu erkennen und deshalb unter Umständen zu ändern sind.
Kann Praxisphilosophie ein alternatives Zukunftskonzept liefern? Horst Müller zeigt, wo die Hebel für eine Transformation der Gesellschaft angesetzt werden können und welche Rolle Sozialwirtschaft und Sozialstaatlichkeit dabei spielen.
Wir arbeiten, um zu leben: Ökonomie sollte für die Menschen gemacht sein; Foto: Domnik
Philosophie sollte Praxisbezug besitzen und bloße Kritik überschreiten. Horst Müller widmet sich seit vielen Jahren einer utopischen Ausrichtung der politischen Ökonomie, um zu zeigen, wie eine Systemalternative zum Kapitalismus ausschauen könnte.
Wir arbeiten, um zu leben: Ökonomie sollte für die Menschen gemacht sein; Foto: Domnik
Der Tod der Utopien hat uns den Tatsachenmenschen in die Hände gespielt. So meldet sich der Philosoph Oskar Negt mit einem aufklärerischen Bekenntnis zu Wort. Auf Spiegel online betont er die Wichtigkeit des fortwährenden Lernens von Demokratie und hat große Resonanz im Netz. Aber was kann Aufklärung noch ausrichten, wenn sie nicht handeln darf?
Oskar Negt, deutscher Sozialphilosoph, führender Denker der Kritischen Theorie und einige Zeit auch Berater von Kanzlerkandidat Schröder; Foto von www.litera-hannover.de
Die Baustelle ist nicht etwa der Frühjahrsmüdigkeit zum Opfer gefallen, nein, viel beschäftigt musste sie etwas zurückstecken, meldet sich aber hiermit zurück. Ich möchte an das Gespräch mit Jan Süselbeck über Literatur und Kritik erinnern und für eine littérature engagée eintreten, die auch in Zeiten der Wirtschaftskrise die richtigen Kurs kennt.
Dass Marcel Reich-Ranicki seine Verisse manchmal nur mit unsäglicher Langeweile begründete, ärgert Jan Süselbeck nicht. Er ist Chefredakteur des Rezensionsforums literaturkritik.de. Seiner Meinung nach muss Literaturkritik ohne Rücksicht auf Verluste und auch auf die Gefahr hin, sich mit seinem Urteil angreifbar zu machen, vorgetragen werden. Ein Gespräch über die Rollen von Literatur und Kritik heute.
Keinen Affront scheuen – das ist das Metier von Reich-Ranicki.
Der November stand eher im Zeichen der Kritik, in der sich Utopie quasi ex negativo zeigt. Das Positive daran? Dass es diese Formen der Kritik – wie die Raul Zeliks – überhaupt gibt, ob sie nun artistisch oder faktengestählt ausfallen. Und wenn Kritik auch in Handlungen mündet, wie derzeit bei den Bildungsstreiks an unseren Hochschulen, gibt das genügend Anlass zur Hoffnung.
Utopie ist notwendig, weil einer Milliarde Menschen selbst Nahrung und Trinkwasser fehlen.
Raul Zelik, Autor des Gesprächsbuchs »Die Vermessung der Utopie. Über Mythen des Kapitalismus und die kommende Gesellschaft«, spricht auf der Hyperbaustelle über die Notwendigkeit von Utopie, die sich als Kritik an den existierenden Verhältnissen entwickelt. Dabei handelt es sich um einen ergebnisoffenen Prozess, der für die Menschen da ist und von ihnen gestaltet werden muss – nicht umgekehrt.